Care Sharing- Alternative der Zukunft?

Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter und deshalb auch immer häufiger pflegebedürftig. Die Pflege durch die eigene Familie wird immer unpopulärer, Alternativen hierzu sind rar. Ein neues Konzept names "Care Sharing" soll Abhilfe schaffen- Idealismus oder realisierbare Lösung? Für den FOCUS-Online Experte Gerhard Habicht ist das Konzept des "Care Sharings" eine echte Alternative. Darauf geht er in seinem Artikel vom 25.10.2014 ein, setzt sich aber auch kritisch damit auseinander.


Angehörigenpflege immer seltener


Die steigende Zahl der Pflegebedürftigen durch den demografischen Wandel kann schon lange nicht mehr mit der Pflege durch Angehörige bewältigt werden. Heutige Familienkonzepte sehen eine Pflege der Eltern und Großeltern im häuslichen Umfeld oft nicht mehr vor. Speziell Frauen, die früher oft die Pflege der älteren Generation übernommen haben, sind heutzutage auch berufsmäßig eingespannt. Auch staatliche Förderprogramme für die Angehörigenpflege, wie finanzielle Zuschüsse und zeitweise Freistellung vom Beruf sind keine Dauerlösung. Ein neues Konzept der Pflege weitet die Zuständigkeit vom Kreis der Familie auf die Bürgergesellschaft aus.


Care Sharing - Apell an die Solidarität


Die verloren gegangene familiäre Solidarfähigkeiten soll in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten neu organisiert werden. Dies könnte zum Beispiel auf Gemeindeebene realisiert werden, in welcher Pflegebedürftige in quartiernahen Wohnkonzepten zusammenleben. In diesen sogeannten "Caring Communities" soll die Pflege größtenteils durch Freiwilligenarbeit bewerkstelligt werden. Durch die Pflegearbeit in ist man selbst dazu berechtigt, sich oder Angehörige in dieser Gemeinschaft pflegen zu lassen. Jeder hilft jedem, jeder bringt seinen Einsatz und kann dafür bei Bedarf Leistungen in Anspruch nehmen. Im Grunde eine gute Idee, die in eng verwachsenen Gemeinden bestimmt realisierbar wäre.


Das Idealismus-Problem


So schön das Konzept klingt, so sehr läuft es auch Gefahr, eine reine Wunschvorstellung zu sein. Die Fragen die sich auftun sind: Sind Menschen wirklich so uneigennützig, Pflegebedürftige zu versorgen, die sie im Zweifelsfall gar nicht kennen? Das Konzept kann nur funktionieren, wenn alle mitziehen und sich einbringen. Dies scheint eher unrealistisch. Selbst wenn die Pflege durch freiwillige Helfer ausgeführt wird, sind dennoch ausreichend Fachkräfte nötig um eine fachgerechte Pflege sicherzustellen. Professionelle Pflege kostet nunmal Geld und muss sein. Wie diese Kosten im Konzept "Care Sharing" gedeckt werden sollen, bleibt unklar. Schlussendlich ist diese Art der Verpflegung nur bis zu einem gewissen unterstützenden Grad der Pflege realistisch. Bei wirklicher Pflegebedürftigkeit kommt man um eine Unterbringung in einem modernen Pflegeheim kaum herum.

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