Deshalb steigt der Markt für Pflegeimmobilien

Immer mehr, vor allem auch jüngere Menschen, machen sich heute Gedanken darüber, wo und wie sie einmal ihren Lebensabend verbringen können und wollen. Denn mit dem demografischen Wandel hat sich in den letzten Jahren auch die Familie als solches verändert. Die heutige Gesellschaft wird kaum noch davon dominiert, dass viele Generationen unter einem Dach leben und im Alter oder auch bei Pflegebedürftigkeit immer ein Angehöriger Zeit hat, die Mutter oder den Großvater zu Hause zu pflegen. Hinzu kommen veränderte Lebensräume und gehobene Ansprüche sowie steigende Mieten, woraus sich die Notwendigkeit ergibt, dass alle Familienmitglieder arbeiten gehen müssen.

 

Was ist charakteristisch für eine Pflegeimmobilie?

 

Im Gegensatz zu herkömmlichen Immobilien ist bei den Pflegeimmobilien immer ein angeschlossenes Betreuungs- und Pflegeangebot möglich. Das bedeutet, dass es sich um Apartments handelt, die zum Beispiel entweder in einem Alten- und Pflegeheim selbst oder auch in einem Wohnkomplex für betreutes Wohnen angesiedelt sind. Prinzipiell ist bei diesen speziellen Immobilien auch die bauliche Beschaffenheit so angepasst, dass sie altersgerecht sind und unter anderem die Möglichkeit bieten, im Falle einer Pflegebedürftigkeit entsprechende medizinische Geräte unterzubringen. Die Heimbauverordnung gibt für Pflegeimmobilien vor, in welcher Mindestgröße ein solches Apartment geschaffen werden muss und welche zusätzlichen Ausstattungsmerkmale vorhanden sein sollten. So ist es nur natürlich, dass in jedem Fall die Barrierefreiheit in diesen Immobilien ein wichtiges Merkmal ist, um nur ein Beispiel zu nennen.

 

Warum der Markt für Pflegeimmobilien so stetig steigt?

 

Neben denen im Moment gegebenen familiären Gefüge und der damit verminderten häuslichen Pflege, ist es natürlich in erster Linie die alternde Gesellschaft, die einen höheren Bedarf an gut ausgestatteten Pflegeheimen hervorruft. Die geburtenreichen Jahrgänge sind schlussendlich dafür verantwortlich, dass bis zum Jahr 2030 voraussichtlich bis zu 255.000 weitere Heimplätze für alte und pflegebedürftige Menschen benötigt werden. (Quelle: http://docplayer.org/25481057-Der-markt-fuer-pflegeimmobilien-in-deutschland-karsten-jungk-volker-ottenstroeer-berlin-25-februar-2016.html, Zugriff: 03.05.2018) Eine Studie zeigt, dass bereits jetzt mehr als 16,9 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt ist, was sich aber bis zum Jahr 2030 auf rund 21,8 Prozent erhöhen wird. Das bedeutet, dass bis zum Jahr 2030 gut ein Viertel der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre alt sein wird und der Bedarf an Heim- und Pflegeplätzen dementsprechend steigen wird. Doch auch wenn sich diese Zahlen nach 2030 wieder etwas relativieren werden, bleiben auch bis 2060 die Nachfrage und der Bedarf in höherem Maße bestehen.

Zusätzlich verschärft sich die ganze Problematik dadurch, dass durch die Heimbauordnung die Rahmenbedingungen in den bestehenden Pflegeeinrichtungen verändert vorzufinden sind. Was den Alten und Pflegebedürftigen endlich auch im Pflegeheim ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben ermöglicht, ist aus baulicher Sicht fast schon eine Katastrophe. Denn bestehende Heime müssen nun darauf achten, den Bestand an Doppelzimmer stark zu minimieren, denn ein solches Zweipersonenzimmer ist grundsätzlich nur noch in bestimmten Fällen vorgesehen. Jedes alteingesessene Pflegeheim verliert also hierdurch Heimplätze, die an anderer Stelle wieder neu geschaffen werden müssen, um alle Pflegebedürftigen gut unterbringen zu können.

 

Neben den baulichen Gegebenheiten und den unbestreitbar vielen älteren Menschen in unserem Land sind es aber auch Gründe wie das zunehmend steigende Alter der Männer und Frauen, welches die Nachfrage zusätzlich steigern wird.

 

Welche Vor- und Nachteil bietet eine Pflegeimmobilie für Anleger?

 

Sein Geld als privater Anleger in eine Pflegeimmobilie zu investieren, bringt vielfältige Vorteile mit sich. So sind es vor allem die steuerlichen Vorteile, die geringen Zusatzkosten, die langfristigen Mietverträge inklusive einer guten Auslastung sowie die staatliche Förderung und die gute Rendite ein großes Plus für viele Investoren. Darüber hinaus bietet sich auf lange Sicht aber nicht nur eine gute Geldanlage mit solch einer Pflegeimmobilie, sondern auch die sichere Aussicht auf die eigene Nutzung, wenn irgendwann einmal der Bedarf besteht.

 

Nachteilig ist indes oftmals die Lage oder der Standort. Denn wenn die Investition in eine Pflegeimmobilie Gewinn abwerfen soll, ist es empfehlenswert, sich eine solche spezielle Immobilie in einem Einzugsgebiet von mindestens 25.000 Einwohnern auszuwählen. Auch aus wirtschaftlichen Gründen kann hier aber auch die Größe der Pflegeeinrichtung ein Nachteil sein. Denn während zu große Heime in manchen Regionen einfach ein Überangebot erzeugen, können zu kleine Einrichtungen oftmals nicht langfristig garantieren, immer rentabel zu sein. Ergo kann es dann schneller dazu kommen, dass das Heim schließen muss.

 

Fazit

 

Der Markt für Pflegeimmobilien ist ein großer Wachstumsmarkt, der im Augenblick aber hinter dem tatsächlichen Bedarf stark hinterherhinkt. Die Alterung der Gesellschaft und die Pflegepolitik mit all ihren Auswirkungen in den letzten Jahrzehnten stehen dabei im Fokus. Denn dass die Menschen zunehmend älter werden, geburtenreiche Jahrgänge den Bedarf an Pflegestellen und Heimplätzen sprunghaft ansteigen lassen, dürfte bereits sehr viel länger bekannt gewesen sein. Hinzu kommen veraltete Einrichtungen, die den heutigen Ansprüchen und Vorgaben baulich und auch personell in keiner Weise mehr gewachsen sind.

Eine Kapitalanlage in eine Pflegeimmobilie ist demnach mit all ihren Vorteilen und trotz möglicher Risiken eine gute Option. Denn neben der weitestgehend sicheren Investition selbst ist auch die Sicherheit, im Alter einen guten Platz für den eigenen Lebensabend zu haben, die diese Art der Geldanlage für immer mehr private Anleger interessant macht.

Viele neue Konzepte werden diesbezüglich immer stärker umgesetzt. So kann es bei einer Pflegeimmobilie das Apartment in einer herkömmlichen Pflegeeinrichtung oder auch in einer Senioren-WG oder in einem Haus für betreutes Wohnen sein. Alternative Wohnkonzepte für Senioren sind dabei derzeit die beliebteste Methode, denn aufgrund des enorm hohen Personalmangels haben Pflegeheime derzeit nicht immer einen guten Ruf und scheinen für immer mehr Menschen abschreckende Beispiele zu sein. Man darf also gespannt sein, welche politischen Entscheidungen dazu führen, wie der wachsende Markt für Pflegeimmobilien auch die Betroffenen selbst und die Pflegekräfte mit ins Boot holen. Denn einen menschenwürdigen Lebensabend zu verbringen, egal in welcher Wohnform, sollte allen alten und kranken Menschen zukünftig möglich gemacht werden.

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